Bilder einer Ausstellung, München ...

... Amerikaner in Uniform, kleine Jungs in Trachten, flanierende Pensionärinnen, die sich, gemessen an Kostüm und Haltung, auch unter den Palmen von Palm Beach hätten präsentieren können. Nachkriegszeit, Eitelkeit und Sahnetorte.

Solche Bilder verwirren mich immer, denn ich gehöre noch einer Generation an, die hämisch-autoritär zu hören bekam: Ihr wisst ja nicht wie es damals war.
Anscheinend wirklich nicht.

Ob das braune Bayern wohl, wie in der Gegenreformation, durch Bilder und Symbole umerzogen wurde...
Prunk und Pracht von Bildern, Gebäuden, Ritualen vormals, smarte Uniformen, Jazz, Karossen, Rundfunk, schneller Reichtum damals.

Heute: Echelon-Abhörspielzeug in Bad Aibling, bierselige Weltumarmung während des Oktoberfests zwischen gutmütigen, großzügigen (darauf zählt man hier inzwischen) Normalbürgern der Globalmacht und den bayerischen Lokal-Adaptierern der zum Fremdgebrauch weltweit exportierten Amerikana.

Der große Handshake.

Ganz anders Paris – man (on) fusioniert seine Börse mit New York, das Leben geht weiter. Elegante Effizienz statt symbolträchtigem Überschwang. Unabhängige, kontinental-keltische Exzellenz und Diplomatie.

Gisela Strauss