2.7.06

Die Fetten Jahre sind anders in Bayern

Das Hamburger Magazin der Spiegel widmet diese Ausgabe den Fettleibigen einen Artikel – aus der Sicht von Rettungsdiensten und Ärzten: Da ist vom blinden Rumstochern bei Operationen die Rede – Ultraschall durchdringt die Schwabbelzone nicht…aber der Reihe nach.
In der SZ wäre der Ton weniger salopp geraten. Wird doch hierzu Lande Fettleibigkeit als Fleisch gewordener Gegenentwurf zum Lifestyle der Hungerleider-Preissn verehrt.

Touristen hingegen sehen im Mammut busigen zweizentner Weib, das rollt, wackelt und blubbert eine logische wenn auch skurrile Nebenwirkung des hiesigen weltberühmten großen Oktober-Fressen und -Saufens.

Ein solches Weib hat denselben politischen Korrektheitstatus in München wie etwa ein Schwuler in Berlin. Nur wird von ihm, dem Weib, klaglose Belastbarkeit in allen Lebenslagen gefordert. Eine besondere Art von Krachert halt.

In München befördern Sanitäter Leute ab 150kg in Fahrzeugen zum Transport von Lasten. Dingen also. In Hamburg gibt es laut Spiegel immerhin ein extra angefertigtes Rettungsfahrzeug.

In beiden Städten werden sie per Bau-Kran durchs Fenster gehievt. Post Mortem Procedere von sehr sehr Übergewichtigen klingen auch nicht sehr appetitlich. Dieser kommt wohl öfter vor als üblich – denn Operationen sind rechtsfreie Räume, sagen die Ärzte. Chirurgische Schläge prallen am Fett ab. Auch in Bayern.