30.11.06

Colloquial Umgangssprachlich Synchron

Im amerikanischen Englisch ist der umgangssprachliche Ton kein Merkmal, das Klassenunterschiede oder Klassenzugehörigkeit - wie etwa im Deutschen kennzeichnen würde.

Im Gegenteil, der lockere, gewandte Umgang mit der amerikanischen Sprache gilt als Kulturgut an sich, das sich über Klassen hinwegsetzt oder besser - sie mit einbezieht.

Es ist deshalb eine äußerst interessante Aufgabe, in der Synchronisation einen Ton und eine Sprache zu finden, die zwar das Lockere und den Ideenreichtum der amerikanischen Umgangssprache umsetzt, aber dennoch nicht in die hiesigen Kategorien vulgär oder geistig beschränkt abrutscht. Dies zu tun, und dabei einen hölzernen oder seichten Ton zu vermeiden, ist nicht leicht; denn es gibt in Deutschland zwar auch eine Umgangsprache. Sie bietet aber - in Abgrenzung zum deutschen Regional-Dialekt oder den Teenage-Trendsprachen - keine reiche Ernte und wird auch nicht zur Ernst zu nehmende Sprachkultur gezählt. Sie wir nicht, wie im Amerikanischen, von der Intelligentsia bis zum Ghetto bewusst gefördert und gepflegt. Was sicher auch mit dem divergierenden nationalen Selbstverständnis zu tun hat.