9.11.04

Saatchi & Saatchi

Saatchi & Saatchi sind die Großväter modernen Marketings.
Ihnen verdanken wir die Erkenntnis, dass witzige Ideen mehr bewirken als Irreführung.

Warum ist Werbung trotzdem immer noch so schlecht?
Es gibt einfach zu viele Menschen, die aus den falschen Gründend den Werbeberuf ergreifen:
Diese Menschen glauben, Irreführen ist witzig. Das ist ein Irrtum, der Ihnen als Auftraggeber teuer zu stehen kommen könnte. Eine Erhebung des deutschen Meinungsinstituts Emnid hat folgende verblüffende Ergebnisse zu Tage gebracht:

Werbung mit niedrigem Niveau langweilt, verärgert und erzeugt eine Verweigerungshaltung im Betrachter, welche vor der Werbung gegenüber dem Produkt noch nicht vorhanden war.

Im Durchschnitt geben 14% der Deutschen an, dass unintelligente Werbung sie dazu veranlasst hat, ein bestimmtes Produkt icht mehr zu kaufen.

Bei Besserverdienern (ab 3000 Euro im Monat) waren es sogar satte 27%.

Je höher also die berufliche Qualifikation, die gesellschaftliche Stellung, das Selbstbewusstsein und die Gestaltungsmöglichkeiten im eigenen Leben sind, umso ausgeprägter ist das Feingefühl für manipulierende, zeitraubende, täuschende Werbung. Der nicht ganz unberechtigte Schluss ist selbstverständlich, dass der Hersteller selbst wohl auch nicht ganz redlich denkt und handelt.
Verstärkt trifft dies für diejenigen Menschen zu, die das Internet als Informationsbeschaffungsinstrument nutzen. Sie sind Besserverdiener (Frauen bilden zudem den am stärksten wachsenden Markt), und ihr Handeln und Selbstbewusstsein speist sich aus der Souveränität, mit der sie sich Zugang zu vielschichtigem Wissen beschaffen, das taktische Vorteile bei der Kaufentscheidung birgt.

Die erste und schwierigste Herausforderung Ihres Internetangebotes wird also heißen:
Wie langweile und verärgere ich meine Besucher nicht.

Hier 7 Tipps, wie Sie Ihre Besucher garantiert ärgern und langweilen.

1. Broschüren eins zu eins wie eine PowerPoint Präsentation ins Web stellen lassen.
(Macht ihr Printshop locker so nebenbei, günstiges Angebot.)

2. Supercoole Flasheinführung vor die Website setzen. Lädt lange, spielt lange,
und wer wieder wegklicken will, kann nicht, der Surfer ist in einer Wiederholschleife gefangen.
(Wie ein Werbefilm, kostet nur weniger.)

3. Mit Banner locken, die wie ein computergeneriertes Dialogfeld aussehen, also täuschen und zum
Klicken auf eine Site führen, wo man bestimmt nicht hin will. (Klever, nicht?)

4. Kontakt: Nicht etwa locker eine Email-Adresse anklicken und losschreiben, nö, erstmal bitte alle Formularfelder ausfüllen, Telefonnummer ist Pflichtfeld. Könnte ja jeder die Firma kontaktieren wollen.
(CRM-Tool der Extraklasse)

5. Das werbetextende Jungtalent auf die Homepage loslassen.
(Surfer gehen ins Netz um sich zutexten zu lassen)

6. Die Annahme, dass jeder Surfer geduzt werden muss, sonst fühlt er sich ausgeschlossen.
(In der Cyberwelt is' alles so locker, hier geht's zur Kasse, Opa)

7. Unlesbar kleine Schrift benutzen.
(Das ästhetische Gesamtbild wird hierdurch optimiert.)


Hochklassige, witzige Werbung


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